© edersee.me
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Talsperre bei Vollstau, Juni 2016

Infos, FAQs, Links

Reduzierte Mindestabgabe und Triggerlinie

Künftig wird in den Wintermonaten vom 01. November bis 28. Februar die Mindestabgabe versuchsweise von 6 auf 4 m³/s herabgesetzt. Der Hochwasserschutzraum wird dabei nicht verändert und weiterhin bei der Bewirtschaftung beachtet.

Die Triggerlinie ist vom 01. März bis 31. August aktiv (Stand 2022), der Verlauf wird jährlich vom WSA Weser angepasst. Wenn der Inhalt der Talsperre im genannten Zeitraum unter die Triggerlinie fällt, wird die Abgabe zur Stützung der Oberweser so angepasst, dass der Pegel in Hann. Münden statt 1,20 m nur noch 1,15 m beträgt. So soll die Schiffbarkeit der Weser um bis zu 3 Wochen verlängert werden und der Pegel in der Talsperre nicht so schnell fallen.

Triggerlinie Edertalsperre Die optimierte Triggerlinie sowie die Reduzierung der Mindestabgabe werden für die Jahre 2019 - 2024 erprobt. Pressemitteilung WSA Weser vom 25.06.2021

Interessante Links

Festschrift zum Jubiläum 2014 (PDF 5,7 MB)
Viele interessante Artikel zu "100 Jahre Edertalsperre"

Wiederherstellung der Staumauer 1994 (PDF 178 MB)
Historische Bilder und Infos zur Verankerung der Mauer im Fels

Talsperrenbewirtschaftung
WSA Weser: Richtlinien und Rahmenbedingungen für die Bewirtschaftung der Talsperre

Talsperrenverordnung - TspV
Verordnung über die Zulassung des Befahrens der Eder- und der Diemeltalsperre sowie die Abwehr strom- und schifffahrtspolizeilicher Gefahren
 

Änderung des Pegels im Tagesverlauf

Der auf dieser Seite angegebene Pegel wird täglich um 07:00 Uhr vom Wasser- und Schifffahrtsamt Hann. Münden, Außenstelle Edersee, festgestellt und von uns übernommen. Durch die Bewirtschaftung der Talsperre u. a. zur Stromerzeugung seitens der E.ON kann der Pegel im Tagesverlauf schwanken.

Bitte beachten Sie dies speziell beim Überlauf der Talsperre. So kann der Edersee zwar um 07:00 Uhr leicht überlaufen, um 15:00 Uhr aber bereits wieder 3cm unter Vollstau sein.

Das folgende Bild zeigt den Verlauf vom 20.10. - 22.10.2008 bei ca. 222,45 m über NN und geringer Differenz zwischen Zufluss und Abfluss:

Pegelverlauf 20.10. - 22.10.2008

Daten 21.10.2008:  Zufluss Schmittlotheim: 5,20 m³/s   -   Abfluss Affoldern: 6,00 m³/s

Die Abgabe an die Eder erfolgt in Affoldern mit konstant 6,00 m³/s. Die Abgabe aus der Talsperre erfolgt über das Kraftwerk Hemfurth I zwischen 17:00 Uhr und 21:15 Uhr mit ca. 36 m³/s (Abgabemenge bei 222,00 m über NN), siehe auch Abfluss.

Der Pegel steigt also im Tagesverlauf zunächst 10 cm an und fällt dann innerhalb von 4,25 Stunden um 11 cm.

Zufluss am 21.10.2008   =   5,20 m³/s * 1,10 * 24 * 60 * 60 s  =   494.208 m³
Abfluss am 21.10.2008   =   36,00 m³/s * 4,25 * 60 * 60 s        =   550.800 m³


Hinweis: Der tatsächliche Zufluss liegt ca. 10 % über dem in Schmittlotheim, daher der Faktor 1,10 in der Berechnung! Die Differenz im Ergebnis liegt an der Genauigkeit der uns bekannten Messwerte.

Neue Messanlage am Pegelhaus in Affoldern, Dezember 2006

Das Wasser- und Schifffahrtsamt Hann. Münden (WSA) hat in der Eder bei Affoldern vier Eisenträger installiert, an denen zukünftig Ultraschallwandler unter anderem die Fließgeschwindigkeit des Wassers messen werden. Aus den Daten kann dann die Abgabemenge der Edertalsperre permanent ermittelt werden, was eine genauere Wasserbewirtschaftung der Talsperre ermöglicht.

Die neue Anlage wird bis zum Frühjahr 2007 zunächst im Testbetrieb laufen. Sie wird dann die veraltete Seilmessanlage am Pegelhaus in Affoldern ersetzen.

Vollstau und Beckeninhalt in 2004

Entgegen anders lauternder Pressemeldungen in 2003 plant das WSA (Wasser- und Schifffahrtsamt) Hann. Münden den Vollstau des Edersees für Anfang Mai. Dies hängt natürlich von der hydrologischen Entwicklung im April ab. Der Bau des Radweges zwischen Nieder-Werbe und Waldeck hat keine Auswirkung auf den Wasserstand.

In 2003 hat das WSA den Beckeninhalt der Edertalsperre und des Diemelsees neu vermessen. Mit einem Laser-Scan-Verfahren wurde die Oberfläche abgetastet. Die Höhen konnten so in einem dichten Punkteraster erfasst werden. Aus diesem digitalen Geländemodell wurde der Beckeninhalt für jede Stauhöhe neu ermittelt.

Für den Edersee ergab sich ein Inhalt bei Vollstau von 199,3 Mill. m³, also ca. 3 Mill. m³ weniger als bisher angenommen. Der max. Inhalt des Diemelsees wird mit 19,9 Mill. m⊃ angegeben.

Das WSA geht davon aus, dass primär das genauere Messverfahren für die neuen Ergebnisse verantwortlich ist. Die Verfahren Anfang des Jahrhunderts hatten eine geringere Genauigkeit. Erosion und Geschiebeeinträge in den letzten Jahrzehnten spielen eher eine untergeordnete Rolle.

Quelle: Pressemeldung des WSA

Abfluss

Edersee mit Ausgleichsbecken Affoldern

Die Wasserabgabe direkt aus dem Edersee erfolgt nur sporadisch, d. h. die Turbinen im Kraftwerk Hemfurth I am Fuß der Mauer laufen je nach Bedarf und können so mit optimalem Durchfluss betrieben werden.

Das Wasser gelangt in das Ausgleichsbecken Affoldern, aus dem auch die beiden Pumpspeicherkraftwerke auf dem Peterskopf ihr Wasser beziehen.

Das Wehr in Affoldern gibt dann kontinuierlich Wasser an die Eder ab. Dieser Wert wird als Abfluss in m³/s angegeben.

Daten zur Staumauer

Höhe, ca. 47 m Kronenlänge, ca. 400 m
Sohlenlänge, ca. 270 m Kronenbreite, ca. 6 m
Sohlenbreite, ca. 36 m

Maximal mögliche Wasserabgabe der Staumauer (bei Vollstau)

8 Notauslässe im mittleren Mauerbereich 440 m³/s
2 Rohre am linken Hang (Durchmesser 2,50 m), Kraftwerk Hemfurth 54 m³/s
6 Grundablässe am rechten Hang (Durchmesser 1,20 m) 150 m³/s
39 Öffnungen unter der Straße zur Hochwasserentlastung
über die Krone (Länge je 3,87 m, Höhe 1,50 m)
1100 m³/s

Hochwasserschutzraum

Eine wesentliche Funktion der Edertalsperre ist der Hochwasserschutz für das untere Edertal. Hierzu wird vom 01. November bis 30. April ein Hochwasserschutzraum vorgehalten, um Hochwassersituationen abfangen zu können.

Es gelten die folgenden Eckpunkte, dazwischen wird linear interpoliert:


Datum Inhalt Pegel
01. November 125,000 Mill. m³ 237,30 m über NN
15. Dezember 125,000 Mill. m³ 237,30 m über NN
01. Januar 145,000 Mill. m³ 239,61 m über NN
01. Februar 165,000 Mill. m³ 241,71 m über NN
01. März 175,000 Mill. m³ 242,70 m über NN
01. April 190,000 Mill. m³ 244,10 m über NN
01. Mai 199,337 Mill. m³ 244,95 m über NN = Vollstau
Hochwasserschutzraum der Edertalsperre

Bei Bedarf, z. B. großen Schneehöhen, kann allerdings auch hiervon abgewichen werden. Sollte der Seeinhalt durch starken Zulauf über die jeweils gültige Marke steigen, wird nach Abfangen eines Hochwassers der Pegel wieder gesenkt. Zum 01. Mai soll die Talsperre Vollstau haben.

Abgabe und Zufluss

Mindestwasserabgabe: Abgabe = 6 m³/s

Wenn der Inhalt der Talsperre unter 40 Mio m³ sinkt und absehbar ist, dass der Mindestinhalt von 20 Mio m³ unterschritten wird, soll die Abgabe aus der Talsperre auf 6 m³/s reduziert werden.

Niedrigwasserabgabe: Zufluss = Abfluss

Unterschreitet der Inhalt 20 Mio. m³ wird die Abgabe aus der Talsperre auf den Zufluss reduziert.

Normalwasserabgabe: 6m³/s < Abgabe < 40 m³/s

Während der Sommermonate soll die Edertalsperre die Schiffbarkeit der Weser sicherstellen. Bei einem Talsperreninhalt größer 40 Mio. m³ wird durch die Normalwasserabgabe aus der Talsperre ein Mindestwasserstand der Weser von 1,20 m am Pegel Hann. Münden angestrebt.
Aktualisierung im September 2024:
Nach den letzten Starkregenereignissen haben sich die Querschnitts-Abflussbeziehungen am Pegel Hann. Münden verändert. Um den Zielwert von ca. 55 m³/s zu erreichen, muss der Wasserstand in Hann. Münden deshalb leicht erhöht werden.

Erhöhte Wasserabgabe: 40 m³/s < Abgabe < 110 m³/s

Für besondere Transporte auf der Oberweser gibt die Edertalsperre "Wellen" ab, auf denen dann Schiffe mit großem Tiefgang die Nordsee erreichen können. Die Abgabe richtet sich nach den Erfordernissen.

Hochwasserabgabe: Abgabe > 110 m³/s

In Hochwassersituationen kann der Abfluss auf Werte größer 110 m³/s steigen. Dies führt zu Ausuferungen der Eder unterhalb Affoldern.

Zufluss

Der relevante Zulauf in den Edersee erfolgt durch die Eder. Dieser Zufluss wird in Schmittlotheim gemessen und in m³/s angegeben. Die weiteren Zuflüsse durch Bäche usw. werden nicht erfasst. Damit ist der Zulauf in den Edersee je nach Situation ca. 10% größer als der angegebene Wert.

Extreme Hochwasserereignisse für Schmittlotheim (Zufluss)

Datum Zufluss in m³/s
Größtes bekanntes Hochwasser
der Eder im Januar 1841, geschätzt

900

09.02.1946 750
14.01.1948 507
28.12.1947 475
23.01.1995 474
05.11.1940 450
29.10.1998 429
19.12.1965 400
28.11.1939 385
20.01.1986 375
15.01.1968 365
21.01.2005 336
30.01.1995 334
15.01.2011, 2. Welle, siehe unten 330
28.01.2002 325
19.01.2007 311
03.03.1999 306
31.12.2002 269
10.01.2011, 1. Welle, siehe unten 260
26.02.1997 231
06.01.2001 226

Extreme Hochwasserereignisse für Affoldern (Abfluss)

Datum Abfluss in m³/s
17.05.1943
Bruch der Edertalsperre

3600

09.02.1946 770
15.01.1948 360
11.03.1981 339
20.12.1965 327
31.05.1984 299
30.01.1995 295
07.02.1980 218
07.01.1994 205
20.07.1956 205

Verlauf Hochwasser im Januar 2011

Pegel Edertalsperre
Zufluss Schmittlotheim
Abfluss Affoldern

Ausgewählte Pegel-Minima der Edertalsperre

Jahr Datum Pegel in m über NN Inhalt in Mill. m³
1959 16.12.1959 213,83 9,1
1963 28.11.1963 214,00 9,5
1964 06.11.1964 217,47 18,8
1971 16.11.1971 217,19 17,9
1976 31.10.1976 217,19 17,9
1978 06.12.1978 214,30 10,2
1983 17.11.1983 217,56 19,1
1985 01.12.1985 216,38 15,5
1990 24.10.1990 217,59 19,2
2003 16.11.2003 217,82 19,9